Kiels Alexander Bernhardsson (m.) im Zweikampf mit Dortmunds Felix Nmecha © Imago Images Foto: Eibner-Pressefoto Frank Zeising EP_FZG
Kiels Alexander Bernhardsson (m.) im Zweikampf mit Dortmunds Felix Nmecha © Imago Images Foto: Eibner-Pressefoto Frank Zeising EP_FZG
Kiels Alexander Bernhardsson (m.) im Zweikampf mit Dortmunds Felix Nmecha © Imago Images Foto: Eibner-Pressefoto Frank Zeising EP_FZG
AUDIO: Holstein-Keeper Dähne: "Maximal bitte gelaufen" (2 Min)

Pleite, Pech und Platzverweis: Holstein Kiel in Dortmund chancenlos

Stand: 17.05.2025 17:36 Uhr

Holstein Kiel hat sich mit einer 0:3 (0:1)-Niederlage bei Borussia Dortmund aus der Fußball-Bundesliga verabschiedet. Im mit über 80.000 Zuschauern ausverkauften Fußball-Tempel des BVB gerieten die bereits als Absteiger feststehenden Schleswig-Holsteiner früh auf die Verliererstraße.

von Hanno Bode

Bereits nach 180 Sekunden lag die KSV durch einen von Serhou Guirassy verwandelten Foulelfmeter mit 0:1 in Rückstand. Sechs Minuten später sah Carl Johansson nach einer Notbremse die Rote Karte. Damit war der Drops in Dortmund zwar noch nicht gelutscht, weil die Norddeutschen tolle Moral zeigten und um jeden Zentimeter Boden kämpften. Gegen die sehr seriös auftretenden Borussen war in Unterzahl letztlich aber keine Überraschung möglich.

"Hast du Scheiße am Fuß, hast du Scheiße am Fuß. Es ist schon maximal bitter gelaufen." Holstein-Keeper Thomas Dähne

Marcel Sabitzer (47.) und Felix Nmecha (73.) erhöhten im zweiten Abschnitt noch für das Team des früheren Wolfsburger Trainers Niko Kovac. Der in der Autostadt glücklose Kroate qualifizierte sich durch den Erfolg und die gleichzeitige 1:3-Peite des SC Freiburg gegen Eintracht Frankfurt mit den Westfalen für die Champions League.

"Hast du Scheiße am Fuß, hast du Scheiße am Fuß. Es ist schon maximal bitter gelaufen", sagte KSV-Keeper Thomas Dähne im ARD-Interview über die unglückliche Anfangsphase: "Ich finde trotzdem, dass wir uns extrem gut verkauft haben Mit dem 3:0 kann ich noch leben."

Weitere Informationen
Kiels Spieler bejubeln einen Treffer © picture alliance Foto: Gregor Fischer

Kommentar zu Holstein Kiel: Abgestiegen, aber viel gewonnen

Die KSV ist nach nur einem Jahr wieder aus der Bundesliga abgestiegen. Was hat Holstein falsch gemacht? Nicht viel, meint Rudi Dautwiz in seinem Kommentar. mehr

Frühes Gegentor und frühe Rote Karte für Holstein

Holstein hatte sich vorgenommen, sich mit einem Erfolg aus der Eliteklasse zu verabschieden und so zum Stolperstein für den BVB im Kampf um die "Königsklassen"-Qualifikation zu werden. Die Kieler Schalke-Fraktion Lewis Holtby, Timo Becker und Steven Skrzybski war dabei besonders motiviert, dem Erzrivalen vom Borsigplatz ein Bein zu stellen.

Dann aber brachte der Ex-Schalker Holtby den Dortmunder Nmecha schon nach 120 Sekunden im Strafraum zu Fall. Den fälligen Strafstoß verwandelte Guirassy sicher zum 1:0. Bald darauf spielte der ehemalige und bald wieder Schalker Becker - wechselt zur neuen Saison nach Gelsenkirchen - einen schlampigen Pass, den Karim Adeyemi erlief. Der Nationalspieler hatte freie Bahn in Richtung Holstein-Tor, wurde aber von Johansson gestoppt. Weil der Abwehrchef bei seinem Tackling jedoch nicht den Ball, sondern nur die Beine des Dortmunders traf, zog Referee Harm Osmers (Hannover) die Rote Karte.

Machino vergibt große Chance zum Ausgleich

In Unterzahl war die KSV primär mit Abwehrarbeit beschäftigt und hatte viele bange Momente zu überstehen. Weil der BVB den finalen Pass aber häufig nicht zum dafür gedachten Adressaten bekam und die Abschlüsse weitgehend harmlos waren, blieb es nach 45 Minuten trotz 64 Prozent Ballbesitz für Dortmund bei der knappen 1:0-Führung für den Favoriten.

Es hätte sogar 1:1 stehen können. Vielleicht sogar müssen. Denn nach einem der wenigen Entlastungsangriffe der Gäste kam Shuto Machino aus rund zehn Metern frei zum Abschluss, scheiterte jedoch an Keeper Gregor Kobel (41.).

Dortmund sorgt nach Pause für klare Verhältnisse

Nach dem Seitenwechsel grüßte in Dortmund das Murmeltier. Wie in Durchgang eins durften die Hausherren auch im zweiten Abschnitt 120 Sekunden nach dem Anpfiff einen Treffer bejubeln. Diesmal half Machino (ohne Schalker Vergangenheit) tatkräftig mit. Nach seinem misslungenen Klärungsversuch leitete Julian Brandt den Ball zu Sabitzer weiter, der Keeper Thomas Dähne mit einem Schuss ins linke untere Eck bezwang.

Für fast noch mehr Gefühlsausbrüche als das 2:0 sowie der später noch folgende dritte Treffer durch Nmecha sorgten bei den BVB-Fans die Nachrichten vom Paralellspiel von Eintracht Frankfurt beim SC Freiburg. Denn spätestens als die Hessen Mitte des zweiten Durchgangs mit 3:1 im Breisgau in Führung gingen und Dortmund den Sportclub dadurch in der Blitztabelle vom vierten Rang verdrängte, wurde auf den Rängen wieder an rauschende Champions-League-Nächte in der neuen Saison gedacht.

Die Gedanken der rund 8.000 mit nach Dortmund gereisten Kieler Anhänger dürften sich indes nicht um die "Königsklasse" gedreht haben. Sie träumten vermutlich eher von einer pünktlichen Rückreise mit der Deutschen Bahn (unwahrscheinlich) und dem sofortigen Wiederaufstieg (nicht ganz so unwahrscheinlich).

34.Spieltag, 17.05.2025 15:30 Uhr

Bor. Dortmund

3

Holstein Kiel

0

Tore:

  • 1:0 Guirassy (3., Foulelfmeter)
  • 2:0 Sabitzer (47.)
  • 3:0 F. Nmecha (73.)

Bor. Dortmund: Kobel - Süle (79. Can), Anton, Bensebaini - Ryerson, Sabitzer, F. Nmecha (79. Reyna), Svensson - Brandt (85. Gittens), Adeyemi (71. Chukwuemeka) - Guirassy (85. Duranville)
Holstein Kiel: Dähne - T. Becker (87. Ivezic), Johansson, Zec - Rosenboom, Holtby (46. Knudsen), Remberg, Tolkin - Skrzybski (46. Geschwill) - Bernhardsson (78. Harres), Machino (69. Porath)
Zuschauer: 81365 (ausverkauft)

Weitere Daten zum Spiel

Weitere Informationen
Eine Fußballtabelle vor eine Fußballmotiv © Colourbox Foto: -

Ergebnisse und Tabelle Fußball-Bundesliga

Ergebnisse, Tabellenstände und die Spieltage im Überblick. mehr

Kiels Lewis Holtby ist frustriert. © Witters/LeonieHorky

Abstieg! Holstein Kiel versinkt im Tal der Tränen

Die KSV unterliegt dem SC Freiburg und kann damit Relegationsplatz 16, den Heidenheim nun sicher hat, nicht mehr erreichen. mehr

Dieses Thema im Programm:

Die NDR 2 Bundesligashow | 17.05.2025 | 15:00 Uhr

Schlagwörter zu diesem Artikel

Bundesliga

Holstein Kiel

Kiel

Mehr Fußball-Meldungen

Choreografie der St.Pauli Fans vor Spielbeginn © Imago Images Foto: Witke nph00002

FC St. Pauli verliert, lässt sich aber trotzdem feiern

Die 0:2-Niederlage gegen den VfL Bochum am letzten Spieltag der Saison trübte die Partystimmung unter den Fans nicht. mehr